Eistee statt Kopfweh

Bern, 7. Dezember 2020. Die Schweiz erhält offiziell einen Dry January. In Grossbritannien, der Heimat der Kampagne, legen Millionen von Menschen zu Beginn des Jahres eine Alkoholpause ein. Der Schweizer Dry January beginnt am 1. Januar 2021.

 

Die Idee eines alkoholfreien Januars stammt aus Grossbritannien, wo im Jahr 2013 der erste Dry January durchgeführt wurde. Im zurückliegenden Januar nahmen dort über vier Millionen Menschen an der Aktion teil. Mehr als zwei von drei Teilnehmerinnen und Teilnehmern (71%) gaben an, ohne Alkohol besser geschlafen zu haben, 65 Prozent fühlten sich gesünder und 58% verloren unnötige Kilos.

 

Frisch ins neue Jahr

Der Zeitpunkt der Kampagne liegt im Januar, da viele Menschen über die Festtage von Weihnachten bis Neujahr besonders viel Alkohol trinken.

Die Schweizer Dry January startet am 1. Januar 2021 mit einer Webseite (www.dryjanuary.ch), Auftritten auf Facebook, Instagram und Twitter sowie einer Smartphone-App namens TryDry. Wer sich anmeldet, nimmt an einer Preisverlosung teil, erhält nützliche Tipps und wird Teil einer ermutigenden Gemeinschaft. Dadurch verdoppeln sich seine Chancen, bis Ende Monat durchzuhalten.

Das langfristige Ziel der Kampagne ist es, massvoll zu trinken und das eigene Wohlbefinden zu verbessern. Wer beim Dry January mitmacht, fühlt sich besser und spart erst noch Geld.

 

250 000 Menschen leiden unter ihrem Alkoholkonsum

Der Missbrauch von Alkohol verursacht körperliche und psychische Schäden und kostet die Schweiz jährlich 2,8 Milliarden Franken. Die Kosten fallen im Gesundheitswesen, am Arbeitsplatz und in der Strafverfolgung an. Ganz zu schweigen vom Leid der Betroffenen und deren Angehörigen.

Jede fünfte Person in der Schweiz trinkt missbräuchlich Alkohol, das heisst regelmässig oder sporadisch zu viel, zu oft oder zur falschen Zeit. Eine Viertelmillion Menschen sind alkoholabhängig.

Der Schweizer Dry January wird vom Blauen Kreuz, von der Groupement Romand d'Etudes des Addictions (Grea) und dem Verein staatslabor durchgeführt. Die Kampagne wird vom Bundesamt für Gesundheit unterstützt.

 

Alkoholabhängigkeit in Zeiten des Coronavirus

Die Covidpandemie schafft ein ideales Umfeld für Suchtmittelmissbrauch: Angst vor dem Unbekannten, fehlende Unterstützung, Isolation, finanzielle Unsicherheit und Langeweile begünstigen den Griff zu Suchtmitteln.

Besonders gefährdet sind Alkoholiker im Entzug und genesene Alkoholiker, die „nur ein Glas vom Rückfall entfernt“ sind. Der Alkoholkonsum verspricht kurzfristige Entspannung, langfristig verstärkt er jedoch die Angst und damit den auslösenden Stress – ein Teufelskreis. Eine Übersicht über alle Suchthilfestellen in der Schweiz gibt www.infodrog.ch/de/hilfe-finden/suchtindex.html.